Ebenso individuell und vielschichtig wie die unterschiedlichen Familien und deren Mitglieder sind, müssen auch die Ansätze zur Verbesserung der Lebenssituation jedes einzelnen sein.

Lesen Sie hier mehr über unsere verschiedenen Angebote, die sich in den vergangenen Jahren in diesem Zusammenhang bewährt haben.

Zusätzlich ist Susanne Strysewske Ansprechpartnerin als „Insoweit erfahrene Fachkraft“ nach SGB VIII § 8a.

 

Ergänzung der Leistungsbeschreibung nach § 35 a

§ 35 a Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche

1. Rechtliche Grundlagen

1.1. Zielgruppe

Das Angebot richtet sich an:

  1. Kinder, Jugendliche und junge Volljährige

  2. Familien

  3. Pflegepersonen

  4. Sonstige Personensorgeberechtigte

  5. Alle Institutionen und Personen im sozialen Netzwerk des Klienten

1.2. Hilfebedarf dieser Zielgruppe

Mögliche Gründe für diesen Hilfebedarf können sein:

  • Rückzugsverhalten und Isolation (z.B. Symptome: Schulverweigerung, psychosomatische Erkrankungen, kindliche Depressionen, Sozialängste und Phobien)

  • Verhaltensstörungen in sozialen Konfliktsituationen (z.B. Symptome: aggressiv gefärbtes Agieren, emotionaler Stress, Selbstwertprobleme)

  • Verfestigung belastender sozialer Rollenmuster (z.B. "Sündenbock", "Klassenclown")

  • Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsstörungen (z.B. mangelnde Konzentration, Hyperaktivität, Abwesenheitsanzeichen)

  • Überforderungen des Systems Familie durch psychische Krisen einzelner Mitglieder

  • Autonomiebestrebungen von Kindern und Jugendlichen, die zu entsprechenden Konflikten mit den Eltern und der sozialen Anpassung führen

  • Fehlender Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft z.B. Paarkonflikte und Trennungskrisen

  • Familiäre Kommunikations- und Organisationsdefizite


2. Fachliche Ausrichtung

2.1. Pädagogischer Ansatz

Wir arbeiten grundsätzlich ressourcenorientiert und mit positiver Verstärkung am Aufbau erwünschter Verhaltensweisen und unterstützen, gerade bei Kindern und Jugendlichen, das Verlernen unerwünschter Verhaltensweisen durch den Einsatz logischer Konsequenzen.

2.2. Pädagogische Zielsetzung

Das angestrebte Hauptziel ist die Reintegration in das familiäre, soziale und schulische Umfeld und/oder die Verselbständigung.

2.3. Teilziele

  • Erreichen emotionaler Stabilität

    Stärkung des individuellen Selbstbildes durch:

  • Kontinuierliche, später intermittierende Verstärkung

  • Einsatz von logischen Konsequenzen

  • Einübung von Selbstkontrolle

  • Normalisierung des Antriebs über sportliche Aktivitäten

  • Aufbau und Verbesserung von Gruppenfähigkeit

  • Ausgewogenes Verhältnis von Alltagsstruktur und freien Entfaltungsmöglichkeiten

  • Freizeitpädagogische Aktivierung und Maßnahmen

  • Kommunikative Maßnahmen

  • Pädagogisch-therapeutische Maßnahmen: u.a. Aufstellungsarbeit, Kinesiologie

  • Krisenintervention bei belastenden Familiensituationen

  • Elterntraining zur Konfliktlösung

  • Verhaltenstraining

  • Ermitteln und Nutzen von Ressourcen

2.4. Anwendungen – Methoden

Fachlich ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten zusammen mit den Familien Lösungswege. Sie werden dabei regelmäßig supervisorisch begleitet und arbeiten in Kooperation mit den zuständigen Bezirkssozialarbeiterinnen und -arbeitern des Jugendamts. Kollegiale Beratung findet regelmäßig und auch nach Bedarf statt.

Die Interventionen und Hilfestellungen sind auf den jeweiligen Einzelfall abgestimmt. Der primäre Ansatz liegt dabei in der Beziehungsarbeit mit der Familie/dem Jugendlichen. Die Grundhaltung unser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Partnerschaftlichkeit, die Förderung der Selbsthilfe und ein ganzheitlicher Ansatz im Eingehen auf die individuelle Problemlage der Familie und des einzelnen Menschen.

 

Aspergersymdrom / Asperger Autismus

Die ambulante Einzelförderung für autistische Menschen und Menschen mit Aspergersyndrom zielt unter anderem auf eine Unterstützung bei Wahrnehmungsstörungen, Unterstützung beim Aufbau positiver menschlicher Beziehungen, bei der Entwicklung und dem Einüben von Kommunikationsstrategien und den Abbau von Ängsten und Irritationen ab.

Darüber hinaus ist es für diese Menschen wichtig, eine Chance zur Teilnahme am Leben in der

Gemeinschaft zu haben um sich mit ihrer Eigenart, ihren individuellen Möglichkeiten und Neigungenweiterentwickeln zu können.

Wir bieten ambulante, pädagogische Hilfen für folgende Bereiche der autistischen Menschen, Menschen mit Aspergersyndrom und deren Eltern:
  • Wenn ein autistischer Mensch Kontakt sucht

  • Wenn Eltern Informationen über Autismus suchen oder Beratung wünschen in Fragen der Erziehung und Entwicklung ihres autistischen Kindes

  • Unterstützung oder Zusammenarbeit bei der Betreuung autistischer Menschen

  • Wenn Teamberatung oder Einzelfallberatung gewünscht wird

  • Individuelle ambulante Förderung autistischer Menschen, bei Bedarf in Schulen, zu Hause und/oder in Einrichtungen

  • Eltern- bzw. Bezugspersonenarbeit und Einzelförderung

  • Kontakt zu anderen betroffenen Eltern

Voraussetzung für die gesamte Weiterentwicklung ist eine optimale, konstante, Sicherheit und Vertrauen bietende Beziehungsebene. Über diese Beziehung können Störungen in der Informationsaufnahme, -verarbeitung und der Umsetzung in Handlungsmechanismen teilweise ausgeglichen werden. Es ist uns wichtig, mit dem Kind zusammen dessen Welt zu verstehen und diese in Bezug zu den alltäglichen gesellschaftlichen Anforderungen zu setzen. Ein sicherer Beziehungsaufbau ermöglicht den Pädagoginnen und Pädagogen Sensibilität für die besonderen Signale des Kindes zu entwickeln, sowie Unter- und Überforderungen weitestgehend zu vermeiden.

Die Einzelförderung ermöglicht den Erwerb neuer Verhaltensweisen bzw. den Aufbau sozialer Handlungskompetenz entsprechend der individuellen Lernmöglichkeiten des Kindes oder Jugendlichen.
Die Einzelförderung ist ein Fördern in kleinen verstehbaren Schritten und ein Lernen am Erfolg. Motivation und Sinngebung werden für das Kind nach dem Verstärkungsprinzip eingesetzt.


Ziele der klientenorientierten Einzelförderung
  • Förderung der Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung

  • Förderung kommunikativer Kompetenzen

  • Förderung der Handlungskompetenzen

  • Förderung sozialer Kompetenzen

  • Förderung kognitiver Grundfunktionen als Basis für weiterführende Lernprozesse und für das Verstehen sozialer Zusammenhänge in Ergänzung, bzw. als Voraussetzung für vorschulische, schulische und berufliche Maßnahmen

  • Bearbeitung der emotionalen Problematik und Förderung der Identitätsfindung

  • Bearbeitung sekundärer Verhaltensprobleme
    (z.B. aggressives und selbstverletzendes Verhalten)


Elternorientierte Ziele
  • Information und Aufklärung über die autistische Störung

  • Unterstützung der Familie im Umgang mit Verhaltensproblemen

  • Anleitung zu autismusspezifischer Gestaltung von Kommunikations-, Lern- und  Alltagssituationen

  • Entwicklung von Strategien zur Entlastung und Stressbewältigung

  • Krisenintervention

  • Ressourcenorientierte Beratung und Stärkung familiärer Kompetenzen

 

Kreativer Bereich

Im kreativen Bereich schöpfen wir aus einem Pool an eigenen Interessen und Erfahrungen aus Kursen, Workshops und Ausbildungen.

So können wir für Gruppen folgendes anbieten...
im Bewegungsbereich:
Körperwahrnehmung, Tanz, Schwimmen, Walken, Wandern, Inliner, Yoga, Autogenes Training, Angeln, Reiten, aktive Entspannung, Fitness, etc.

im Ausdrucksbereich:
Darstellendes Spiel, Theaterspiel, Rollenspiele, Musik
(Trommeln, Gitarre, Keyboard, Synthesizer, Homerecording), etc.


im Kreativbereich:
Werken mit verschiedenen Materialien, Töpfern, Seidenmalerei, Handarbeiten und vieles mehr.

 

Mini-Kids

Die Mini-Kids ist eine freizeitpädagogische Gruppe für Mädchen und Jungen im Alter zwischen 6 und 11 Jahren, bei denen aus sozialpädagogischer Sicht ein Bedarf an Gruppenarbeit vorhanden ist...

mehr...

Im selbstbestimmten Freispiel haben die Kinder die Möglichkeit, im Miteinander ihre sozialen Kompetenzen auszubauen:

  • Sich innerhalb einer Gruppe wohl zu fühlen und Spaß an Gemeinschaftsaktivitäten zu entwickeln

  • Konfliktlösungsstrategien können erarbeitet werden

  • Das Selbstwertgefühl wird gestärkt durch das Erleben eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten

  • Diamantensucher statt Müllsammler / ressourcenorientiert denken, sehen und sprechen lernen

  • Gegenseitige Akzeptanz und Rücksichtnahme (auch geschlechterübergreifend)

  • Differenzierung der Selbst- und Fremdwahrnehmung

  • Unterstützung bei der Integration in die Gesellschaft (Familie, Schule, Peergroup)

  • Gewaltprävention

  • Pädagogische MitarbeiterInnen motivieren, die erlernten Kompetenzen zu festigen

Methoden der Gruppenarbeit

Das Erlernen von Planungs-, Entscheidungs- und Handlungskompetenz wird u.a. dadurch gefördert, dass die Kinder maßgeblich an den Entscheidungen über die gemeinsamen Aktionen beteiligt sind. Schwerpunkt ist hierbei das Spiel und die Erfahrungswelt außerhalb von geschlossenen Räumen. Naturnahe Erlebnispädagogik, damit verbundene Bewegungs- und Handlungsspielräume, stehen in der Regel im Gegensatz zu den von ihnen häufig sonst genutzten Räumen (z.B. Sitzen im Unterricht, vor dem PC)

  • Um den Kindern, soweit es geht, freie Entfaltungsmöglichkeiten und Entscheidungsfreiheiten zu gewährleisten und ihnen selbst gewählte Handlungen und Spielpartner zu ermöglichen, wird nach dem situativen Ansatz gearbeitet. Hierbei werden sie von den PädagogInnen durch ihre Aufgabe als Beobachter genauso, wie durch die des Beraters, bei Entscheidungsfindungsproblemen, in Konfliktsituationen usw. unterstützt.

Rahmenbedingungen

Gruppendauer:
44 Einheiten im Jahr, wöchentlich à 4 Std.; aufgeteilt in wöchentliche Treffen à 3 Stunden Aktivität mit Holen und Bringen, sowie Tagesausflüge und Freizeitmaßnahmen

Teilnehmer:
Bis zu 8 Kinder

Alter:
ca. 6 bis 11 Jahre

Gruppenleitung:
2 PädagogInnen

 

 

Kids-Zone

Für Mädchen und Jungen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren, bei denen aus sozialpädagogischer Sicht ein notwendiger Bedarf an Gruppenarbeit vorhanden ist...

mehr...
Ein solcher Bedarf ist gegeben, wenn bei Kindern und Jugendlichen Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensprobleme auftreten oder sie einfach nur vom Alltag entlastet werden sollen. Er kann sich z.B. äußern bei:

einem konfliktreichen Lebensumfeld

  • Schulschwierigkeiten und Schulverweigerungstendenzen

  • einem hohen Aggressionspotential

  • geringen sozialen Kontakten

  • Schwierigkeiten in der Bildung einer geschlechtsspezifischen Identität

Rahmenbedingungen
Gruppendauer:
44 Einheiten im Jahr; aufgeteilt in wöchentliche Treffen à 4 Stunden, sowie Tagesausflüge und Freizeitmaßnahmen in den Ferien.

Teilnehmer:
bis zu 8 Kindern

Alter:
je nach Bedarf, z. B. 11 bis 13 oder 12 bis 15 Jahre

Gruppenleitung:
2 PädagogInnen


Inhalte der Gruppenarbeit

Wir legen Wert auf eine gemeinsame Prozessentwicklung im Rahmen einer sinnvollen Freizeitgestaltung, an der die Gruppenmitglieder Freude haben.

  • Unternehmungen innerhalb des Stadtgebietes und des Lebensumfeldes der Kinder: Jugendzentren, Kino, Schwimmbad, kulturelle Angebote, Geo Catching etc.

  • Sportliche Aktivitäten: je nach Wetterlage Innen- und Außenaktivitäten (z. B. Bewegung und Entspannung, Inliner fahren, Angeln, Wandern)

  • Alltagspraktische Angebote (Einkaufen, Kochen, Backen usw.)

  • Gesprächs- und Handlungsorientierung:
    Thematische Inhalte wären z.B. Familie, Freunde, Schule, eigenes Selbstbild und aktuelle Erlebnisse

  • Kreativer Ausdrucksbereich: Werk- und Bastelarbeiten, Theater und Rollenspiel

  • Erlebnispädagogische Inhalte nach Bedarf und Möglichkeit: Kanu- und Bootsfahrten, Nachtwanderungen etc.

Ziele der Gruppenarbeit

Folgende Ziele können für die jeweilige Gruppe prägnant sein:

  • Integration der Jugendlichen in die „Kids-Zone“-Gruppe; Aktivierung der Jugendlichen in den Gruppenprozessen und im Freizeitverhalten

  • Entspannung und Entlastung, sich in der Gruppe ausagieren können

  • Erzeugung gegenseitiger Akzeptanz unter den Gruppenmitgliedern (auch geschlechtsübergreifend)

  • Erlernen konstruktiven Konfliktlösungsverhaltens (kein Vermeidungsverhalten) 

  • Differenzierung der Selbst- und Fremdwahrnehmung (Anregung zur Selbstreflexion)

  • Aufbau eines gesunden Selbstwertgefühls

  • Aufbau gelingender sozialer Beziehungen

  • Erlernen von Planungs-, Entscheidungs- und Handlungskompetenz

  • Fähigkeiten, Begabungen und Kreativität entdecken und sich ausprobieren

  • Unterstützung der Integration in die Gesellschaft (Ausbildung, Schule, Familie...)

  • Gewaltpräventionsarbeit

Theorien und Methoden
  • Situativer Ansatz

  • Geschlechtsspezifischer Ansatz innerhalb der Gruppe

  • Gewaltprävention

  • Lebensweltorientierung

  • Ressourcenfindung und -umsetzung

  • Rollenspiele

  • Zukunftsorientierung

Qualitätssicherung
  • Nach jeder Gruppensitzung findet eine kollegiale Beratung innerhalb der Gruppenleitung statt.

  • Erstellung eines ausführlichen Gruppenberichtes.

  • Je nach Bedarf kann jederzeit ein Zwischenbericht erstellt und Gespräche angeboten werden.

  • Regelmäßige Supervision der Gruppenleitung.

  • Fachliche Beratung durch die Trägerleitung.

  • Reflexionsgespräche mit anderen GruppenleiterInnen.

Weitere Gruppen mit verschiedenen Schwerpunkten bieten wir Ihnen gerne auf Nachfrage an.